Indikator Honigbiene:
Unsere Chance zu lernen
Eine Vielfalt von Ursachen scheint für das Bienensterben verantwortlich zu sein, das Imker in allen Industrienationen seit vielen Jahren beklagen: ein in den 1970er-Jahren aus Asien
eingeschleppter Parasit, die Varroamilbe, die immer öder werdenden Kulturlandschaften und eine dadurch verschuldete Mangelernährung der Bienen, der Einsatz von Pestiziden und wahrscheinlich auch
die lange Zeit praktizierte Selektion der falschen Merkmale durch Bienenzüchter und Imker.
Welche Ursachen auch immer überwiegen: Alle lassen sich auf den Eigriff des Menschen zurückführen, der zwar bereits seit tausenden von Jahren mit der Honigbiene lebt und ihre Erzeugnisse schätzt,
sie und ihre Umwelt aber in den letzten 150 Jahren zunehmend manipuliert - mit immer gravierenderen Folgen.
Die Honigbiene ist das Thema einer ganzen Generation - das haben auch die Menschen in Bayern begriffen: Sie starteten ein Volksbegehren zur Artenvielfalt mit überwältigender Resonanz. Denn
wenn es der Honigbiene gut geht, dann geht es auch der Region gut. Dann stimmen Vielzahl und Vielfalt der Blütenpflanzen, die den Insekten vom Frühjahr bis zum Herbst zur Verfügung stehen. Dann
ist der Einsatz von Pestiziden derart zurückgegangen, dass sich die immer weiter zurückgedrängten Insektenpopulationen aller anderen Arten am Anfang der Nahrungskette erholen können. Dann singen
wieder mehr Vögel und der Mensch schöpft Hoffnung.
Wir treten ein für einen nachhaltigen Umgang mit der Landschaft ebenso wie für einen nachhaltigen Umgang mit den Wesen, die sie bevölkern und prägen. Der Mensch ist nicht nur alleinige Ursache
des Problems, er alleine kann auch die Lösung sein. Die Honigbiene bietet ihm hierfür eine einmalige Chance: die Chance zu lernen.