Wer ist Manfred Emmenegger-Kanzler?
Manfred Emmenegger-Kanzler ist Bildhauer und Keramiker. Seit 1988 ist er in der Region ansässig, aber weit über die Region hinaus bekannt. Er hat zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum in
Deutschland, aber auch in Italien und China realisiert. Viele seine Plastiken aus Terracotta oder Gasbeton und anderen Materialien wie z. B. Stahl gehen durch Schnitte, Krümmungen und Faltungen
spielerisch mit mathematischen Formen um. Sein bislang größtes Werkstück „Transversale“ misst 3,70 Meter.
Darüber hinaus engagiert er sich in zahlreichen Kunstvereinen, ist z.B. seit vielen Jahren Kunstkommissionsmitglied der Stadt Bühl und gestaltet das alljährliche Ausstellungsprogramm mit.
Er erhielt zahlreicher Kunstpreise, darunter den Staatspreis Baden-Württemberg.
Wann und wo ist die Kunst von Manfred Emmenegger-Kanzler zu sehen?
Speziell für das Zukunftsfestival hat er gemeinsam mit Thomas J. Weiss eine interaktive Skulptur entwickelt. Die Skulptur „Kartenhaus“ verbildlicht die Fragilität der menschlichen Existenz – und
seines Einflusses auf unseren Planeten. Verstärkt und aktualisiert wird diese Aussage mittels QR- Codes, die über einen Twitter-Tweet die aktuellen Fehlentwicklungen in der Welt dokumentieren und
aktuell vor Augen führen.
Die Eintrittskarten für das Zukunftsfestival, die freien Zugang zu allen Ausstellungen und Vorträgen und zum Konzert beinhalten, symbolisieren zugleich das Kartenhaus und sind über QR- Codes mit
diesem und mit dem Zustand der Welt verbunden. Sie sind damit Teil der interaktiven Skulptur und damit ein Stück Kunstwerk, das jeder Besucher mit nach Hause nehmen und damit der fragilen Welt
dauerhaft und auf immer neue Weise verbunden sein kann.
Mehr zu Manfred Emmenegger-Kanzler:
Interview mit Manfred Emmenegger-Kanzler
1. Welches Ihrer Werke ist Ihnen das liebste?
Antwort: Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Besser, welche ist mir am nächsten - und das ist das Kartenhausprojekt. Die „Große Transversale“ vor der
Sparkasse in Offenburg ist sicherlich eine meiner Lieblingsarbeiten.
2. Ihre neueste Arbeit „Kartenhaus“ ist eine „interaktive Skulptur“, die Sie zusammen mit dem IT- Fachmann Thomas Weiss entwickelt haben. Was ist das Besondere an dieser Teamarbeit?
Antwort: Die Kartenhausidee entstand im Zusammenhang mit dem Projekt „Mobile Skulpturen“ in Bühl. Die Labilitätsmetapher des Kartenhauses wollte ich inhaltlich mit Informationen zum Zustand unserer Erde verstärken. Als passendes Vehikel hierfür erschien mir der QR-Code. Den interaktiven Teil der Skulptur habe ich Thomas Weiss zu verdanken, der die QR-Codes mit einem Twitter-Tweet koppelt, der aktuelle Nachrichten z.B. zur Erderwärmung einspielt.
3. Gehen Sie mit Ihrer Arbeit neue Wege oder ist hier das Internet nur eine Art Anhängsel an die Große Kunst?
Antwort: Jedes Kunstprojekt muss ingesamt überzeugen. Manchmal müssen hierzu neue Mittel verwendet werden. Das ist für mich ein großer Schritt, da ich bisher eher
traditionell arbeitete und dies auch weiterhin tun werde, aber mich nicht den großartigen Möglichkeiten der Digitalisierung verschließen werde.
4. Wird sich die Kunst in den nächsten Jahren und Jahrzehnten völlig neu orientieren?
Antwort: Nein, das glaube ich nicht, Kunst ist ja eine sinnliche, nicht rationale Spiegelung der Welt. Künstler werden immer Material in die Hände nehmen, um Neues
zu schaffen, sie werden aber auch neue technische und digitale Möglichkeiten in Anspruch nehmen.
5. Sehen Sie in der Kunst auch einen Beitrag zur Lösung der Überlebensfragen der Menschheit?
Antwort: Ja, die aktuelle Kunst beschäftigt sich stark mit politischen und ökologischen Fragen und legt die Finger in die Wunden des Zeitgeschehens. Z.B. Dokumenta
2017.
6. Was wollen Sie mit Ihrer Skulptur bei den Besuchern des Zukunftsfestivals bewirken?
Antwort: Vor allem möchte ich neugierig machen. Dadurch, dass etwas Altbekanntes, nämlich das Kartenhausspiel, mit einer aktuellen Spielform kollidiert, stelle ich
mir vor, dass Jung und Alt gleichermaßen von der Skulptur angesprochen werden.
Gabriele Müller-Nagler, Rolf Rohrbacher-Laskowski, Henning Schwarz , Christian Gospos und Manfred Emmenegger-Kanzler, sie alle gehören zur LEADER-Projekt Gruppe "ARTOTHEK MOBILE SKULPTUR" .
Petra Schofer und Ralf Klause sind Gäste der Projekt-Gruppe.
Der Künstler Thomas Putze (Stuttgart) stellt zwei seiner Werke „Galgenvogel“ und „Standpauke“ am
Kombinationsstand Rotary Club Achern-Bühl/NABU vor, der von Dr. Christian Gospos initiiert wurde und während des Zukunftsfestivals von ihm in seinen Vortragspausen betreut wird.
Für mehr Infos können Sie Sich die Infomappe runterladen:
Die Kunst wird dynamisch und multimedial
Manfred Emmenegger-Kanzler entlässt 1.340 und 1 Kunstwerke in die Welt
1.340 Bierfilze liegen in den Lagerräumen des Gemeinwohl-Forum-Baden e.V. Es sind die ungewöhnlichen Eintrittskarten zum Zukunftsfestival 2018 am 5. und 6. Mai auf dem Gelände der
Demeter-Gärtnerei Decker in Bühl-Weitenung: Einerseits ist so ein Filz die spektakuläre Eintrittskarte von der Größe und der Form eines handelsüblichen umweltfreundlichen Bierfilzes, der nach
Gebrauch problemlos kompostiert werden könnte. Der Aufdruck ermöglicht seinen Kauf als Ein-Tages-Ticket (5 €) oder als ein Zwei-Tages-Ticket (8 €). Mit Hilfe einer mitgelieferten unbehandelten
Holzwäscheklammer steckt sich der Fachbesucher des Zukunftsfestivals seine 9,3 cm x 9,3 cm große Eintrittskarte ans Hemd, an die Bluse oder ans Jackett.
Andererseits ist die Eintrittskarte aber auch der mobile, individuelle Teil des interaktiven Kunstwerks „Kartenhaus“, das von Manfred Emmenegger-Kanzler (Entwurf und Bau des Kunstwerks) und dem
Arte-IT-Projektleiter Thomas Weiss (Vernetzung der QR-Codes mit Tweets, die aktuell die Welt beschreiben) für das Zukunftsfestival projektiert wurde.
Denn auf jeder Eintrittskarte ist ein
QR-Code zu sehen, der sich auch auf dem gigantischen „Kartenhaus“ befindet, das am 5. Mai auf dem Gelände des Zukunftsfestivals montiert und eröffnet wird.
Die einzelnen Karten des Kunstwerkes „Kartenhaus“ haben eine Seitenlänge von 120 cm und sind so aufeinander gestapelt, dass sie wie ein riesiges fragiles Zeltgebäude aussehen und
schon auf diese Weise auf die bedrohte Balance unseres Planeten hinweisen.
Alle Riesenkarten wiederum tragen ebenfalls so genannte „QR-Codes“, die von Thomas Weiss dynamisch angelegt wurden: Wer mit Hilfe seines Smartphones ein Foto von dem Kartenhaus schießen möchte, wird durch den QR-Code direkt ins Internet geführt – genau dorthin, wo Thomas Weiss auf die Gefährdung unserer Welt hinweisen möchte: Schmelzende Gletscher, verschwindende Urwälder, Plastikstrudel in den Ozeanen, überfüllte Städte, Klimafolgen, karge Landschaften, Web-Cams, Statistiken, Vorträge und Filme, Bilder und Töne.
Dabei orientieren sich die Künstler in ihrer Zielauswahl an den sieben Todsünden des Hieronymus Bosch: Zorn, Hochmut, Wollust, Trägheit, Völlerei, Habgier und Neid. Dies sind die Quellen für den Zustand der Welt - und die Ziele der QR-Codes führen den Betrachter direkt dorthin. Dabei können die QR-Codes jederzeit in ihrer Zieladresse neu programmiert werden.
Wer also eine Eintrittskarte erworben hat, tut gut daran, diese nicht zu kompostieren, sondern mit ihr in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten die Entwicklung unserer Welt zu beobachten.
Mindestens bis zum nächsten Zukunftsfestival.
Wer es dann noch schafft, sich seine Eintrittskarte von einem der beiden Künstler signieren zu lassen, hat ein einzigartiges Kunstwerk, das vielleicht schon am Folgetag seinen Wert verdoppelt hat
und vielleicht in einigen Jahren in ausgesuchten Museen der Welt zu finden ist.
Wer sicher sein will, dass er auch eines dieser einzigartigen Kunstwerke und Eintrittskarten erwerben kann, kann sie ab sofort im Vorverkauf im Gärtnerhof Decker in Bühl-Weitenung (Ottenhofener Straße 27) und seinen Vital-Filialen in Baden-Baden (Rheinstraße 17 und Luisenstraße 32) und Sinzheim (Hauptstr. 145) erwerben. Die Zwei-Tage-Tickets sind übertragbar. Wer also nur an einem Tag Zeit für das Zukunftsfestival hat, kann sein Kunstwerk für den zweiten Tag verleihen.