Michael Weiler

Wer ist Michael Weiler?


Michael Weiler, *1956, ist Familienvater von fünf Kindern und fünf Enkeln und lebt z. Zt. in Bühl/Baden. Seit 1982 während des Landwirtschaftsstudiums Beginn der Imkerei, zeitweilig mit 50 bis 70 Völkern. Tätigkeiten in der Landwirtschaftlichen Beratung, als Lehrer, in der Forschung und als Leiter eines Naturkostfachgeschäfts. Er ist Autor eines Bienenbuches sowie von Fachartikeln zum Thema Bienen und Imkerei. Seit 1992 arbeitet er an der Entwicklung von Richtlinien für ökologische Bienenhaltung mit. Er ist Fachberater für Demeter-Bienenhaltung und ökologisch orientierte Imkerei und bietet Einführungskurse und Seminare über das Bienenleben und die Ökologische Imkerei auch in englischer Sprache an (www.Der-Bienenfreund.de).

Wann, wo und warum spricht Michael Weiler und was kostet das Zuhören?


Am Sonntag, 6. Mai, 15.30 Uhr, spricht Michael Weiler im Glashaus  zum Thema „Der Mensch und die Bienen“ und wird dabei vor Allem auf die Kulturbeziehung von Honigbienen und Mensch und Landschaft eingehen. „Bienen sind viel mehr als Honig“ – das ist die Erkenntnis aus seinem Imkerleben und seiner Forschung nach dem Wesen des BIEN. Er wird einiges aufzeigen, das uns sonst leicht entgehen könnte. Michael Weiler ist überzeugt, daß wir mehr Verständnis gewinnen können für das, was Bienen sind, wie sie sich organisieren und was sie leisten für die Welt und für uns. Dadurch können wir eine andere Perspektive in der Welt gewinnen – und werden sowohl für das Leben in der Welt und für das Leben in der Menschengemeinschaft wirklich zukunftsfähige Leitbilder entwickeln können.
Der Vortrag ist kostenlos und die Teilnahme im Eintrittspreis enthalten.

 

Weitere Informationen auf

www.der-bienenfreund.de

 

Interview mit Michael Weiler:
1. Frage: Seit man in einem Film gesehen hat, dass in China aufgrund des Bienensterbens die Menschen von Hand die Obstbäume bestäuben, nehmen die Menschen die Bienen ernster. Ist die Menschheit gefährdet?
Antwort: Die Menschheit gefährdet sich im Moment selbst, weil sie das Maß nicht kennt - und nicht durch Denken erkennt, was sie anrichtet, sondern nur durch Katastrophen. An den Bienen könnte man es lernen.


2. Worin sehen Sie weltweit die größte Gefahr für die Bienen – und wie sieht es damit in unserer Region in Mittelbaden aus?
Antwort: Leben drückt sich immer in Vielfalt aus – die größte Gefahr für Bienen, Welt und Mensch ist die Einfalt, mit der der Mensch denkt und schließlich auch handelt. Vielfalt denken ist komplex und zuerst einmal mühsam – es lohnt sich aber. Gerade die Mittelbadische Landschaft böte durch ihre regional vielfältige Struktur reichhaltige Möglichkeiten einer vielseitigen Gestaltung. Leider wird dies durch Einseitigkeiten, Monokulturen und in der Folge Pestizideinsatz ins Gegenteil verkehrt.


3. Können Sie auch einem strengen Veganer dazu raten, Honig zu essen – und wenn ja, worauf sollte er dabei besonders achten?
Antwort: Wenn dem Veganer Honig schmeckt und gut tut, kann er ihn auch essen – den Imker braucht es dafür, dass er sich sach- und wesenskundig macht, um den Honig für die Menschen verfügbar zu machen. Der Veganer sollte lokalen oder regionalen Honig von einem Imker seines Vertrauens beziehen. Wenn dieser Bio- oder gar Demeter-zertifiziert ist, umso besser.


4. Was werden Sie in diesem Jahr am 20. Mai machen?
Antwort: Am 20. Mai feiere ich das Pfingstfest – dieses ist dazu da, den Menschen zu begeistern. Dabei helfen die Bienen und so werde ich sehen, dass ich Zeit sie habe. Dies entspricht meinem Ansatz für den internationalen Bienentag, mich dieser Begeisterung zu widmen und Inspirationen daraus zu empfangen.


5. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace liegt die jährliche Bestäubungsleistung weltweit bei rund 265 Milliarden Dollar. Wie sehen Sie das?
Antwort: Angeblich sei die Honigbiene das drittwichtigste Nutztier nach Rind und Schwein. Ich sehe da vor allem einen sehr einfältigen Rechenfehler, da die tierische Produktion weltweit von der Leistung der Bienen abhängig ist. Diese müssten auf den ersten Platz gesetzt werden.


6. Was wollen Sie mit Ihrem Vortrag auf dem Zukunftsfestival erreichen?
Antwort: Ich will versuchen, die zuhörenden Menschen ein wenig zum Staunen zu bringen, zum Nachdenken und zu etwas Begeisterung. Nicht jeder Mensch wird Imker sein können – aber je mehr Menschen sich mit der Art und dem Leben der Bienen beschäftigen, mit herzwarmem Interesse, desto besser wird es auf Dauer der Welt, den Bienen und den Menschen gehen.