Raphael Fellmer

Raphael Fellmer, der Lebensmittelretter lebte bis 2015 komplett ohne Geld.

Er verdiente nichts, er bezahlte nichts, er holte sein Essen von verschiedenen Bio-Supermärkten und rette es so vor der Tonne.

Inzwischen ist aus dem einstigen Mülltaucher ein Unternehmer geworden: Seine Organisation ist Foodsharing (siehe: foodsharing.de), bei der mittlerweile 45.000 Menschen ehrenamtlich mitarbeiten und Nahrungsmittel retten. So arbeiten sie gegen die Verschwendung.

 

Sein Buch:

 

Glücklich ohne Geld

kann man kostenlos von seiner Homepage herunterladen. 

 

 

 

Wann spricht Raphael Fellmer und was kostet Sie das?

Am Sonntag, 5. Mai um 15:00 Uhr

und er nimmt ab 17:00 Uhr am Science Hock unterm Sternenhimmel teil.

Es kostet Sie nichts - jedoch bitten wir Sie um eine Spende, sofern Sie begeistert waren. 

 

Und hier ein Video-Interview mit Raphael

und direkt darunter der Mitschnitt seines begeisternden Vortrags.


Fragen an und Antworten von Raphael Fellmer - 

 

Frage: Guten Tag, lieber Herr Fellmer. Sie sind verheiratet, haben zwei Kinder und haben 5 Jahre lang im Geldstreik gelebt. Wie fanden das ihre Frau und ihre Kinder?

Antwort: Die ersten Jahre liefen ohne große Probleme. Als unsere Kinder größer wurden und wir keine passende Unterkunft fanden wurde es hart. Wir hatten kein wirkliches Zuhause, keinen Rückzugsort und keine Ruhe. Es hat ein fast ein Jahr gebraucht, bis ich mich dann mental von dem Geldstreik gelöst habe und Sozialunternehmer wurde. Familie steht immer an erster Stelle und bin dankbar, dass ich mich weiterhin für meine Vision, dass eines Tages alle Menschen genügend zu Essen haben einsetzen kann.

Frage: Welche Erfahrung beim Geldfasten hat Sie am meisten beeindruckt?

Antwort: Die Herzlichkeit der Menschen, dass alles möglich ist und dass uns Menschen so viel mehr verbindet wie Werte, Bedürfnisse und Träume, als Dinge, die uns trennen

Frage: Wie viele Lebensmittel haben Sie mit Ihren Aktionen und mit Ihren Mitstreitern bei foodsharing und mit SIRPLUS retten können?

Antwort: Bisher haben wir bei foodsharing mit über 50.000 Foodsavern, 5.000 Betrieben und über 1 Million Abholungen über 20 Millionen Kilogramm Lebensmittel retten können

Frage: Sie haben 2017 das Impact Startup SIRPLUS in Berlin gegründet. Was bedeutet dieser Name?
Antwort: SIRPLUS ist ein Wortspiel und leitet sich vom englischen Wort „surplus" ab (Überschuss). Der Name verweist auf den immensen Überschuss von Lebensmitteln, der derzeit in Deutschland bei einem Drittel der Gesamtproduktion liegt. Aus dem "Sur" haben wir ein "Sir" gemacht als Zeichen für die Wertschätzung von Lebensmitteln, auch wenn sie krumm sind, abgelaufen sind oder zu viel produziert wurden.

Frage: Und wie funktioniert das ganz konkret?
Antwort Seit der Eröffnung vom 1. Rettermarkt im Sept. 2017 haben wir bisher 2 weitere Standorte in Berlin eröffnet und den Online Shop mit bundesweiten Versand gestartet. Dank der über 300.000 Kunden konnten wir schon mehr als 1.500 Tonnen Lebensmittel zurück in den Kreislauf bringen. Die Menschen sparen Geld und schonen die Umwelt, also eine Win-Win Situation.

Frage: Die durchschnittliche CO2-Produktion eines Deutschen liegt bei 9,6 Tonnen im Jahr, die eines Einwohner von Malawi bei 0,1 Tonnen. Wo etwa liegt sie bei Raphael Fellmer?
Antwort: Ich ernähre mich seit 9 Jahren pflanzlich, fliege so gut wie nie, rette einen Großteil meiner Lebensmittel und versuche Ressourcen zu schonen, aber stoße trotzdem mehrere Tonnen Treibhausgase in die Luft. Da haben wir alle noch großes Potenzial.

Frage: Fehlt Ihnen noch etwas zum Glück?

Antwort: Ich bin mit meiner Gesundheit, meiner Familie, Freunden und dem Team von SIRPLUS sehr beschenkt. Auch wenn ich persönlich sehr privilegiert  lebe wie viele in Europa, gehört für mich zum umfassenden Glück auch, dass es anderen Menschen gut geht. Deswegen setze ich mich gegen Armut und Verschwendung ein, damit eines Tages alle Menschen genügend zu Essen haben und sich entfalten können.